Verlagslogistik 2020 – Post zustellen, lohnt sich!

Vom Thema der Optimierung und Konsolidierung hin zur Konzeption der (Re-)Strukturierung von „Post-Brachflächen“. Exakt so hat Dr. Christian Börstler das nicht ausgedrückt. Aber der geschäftsführende Gesellschafter der Unternehmensgruppe Börstler stellt auf der Verlagslogistik 2020 ein höchst interessantes, da absolut modern gestaltetes Zustellunternehmen vor, dass in Zukunft den Großraum Nürnberg effizient und kostengünstig abdeckt.

Privater Briefdienst in Nürnberg neu aufgebaut

Dabei geht der Weg nicht etwa hin zu hybrider Zustellung von Zeitung und Postsendungen, sondern zu einer konzentrierten Postzustellung. Naturgemäß birgt das verschiedene Risikobereiche:

  • Schwierigere Akquise von Personal
  • Zugang zu Depot- und Minidepotflächen
  • Skepsis bei Kunden und Empfängern
  • Hohe Anfangsinvestitionen

Jedoch stellt Dr. Börstler sehr überzeugend dar, dass all diese Nachteile nur Ausdruck der enormen Potentiale und Vorteile seiner Lösung sind. Unter Nutzung vorhandener Strukturen in Würzburg (rund 190 Kilometer entfernt von Nürnberg) organisiert der neue PEP-logistik sämtliche Routen nach Gangfolge. Dann werden die Sendungen als Konglomerat nach Nürnberg geschafft und an eines der vier dort betriebenen Sub-Depots geliefert. Diese bilden den Startpunkt für die Zustellrouten der Mitarbeiter. Dieser höchst effiziente Untergliederung der Arbeitsabläufe spiegelt sich in äußerst interessanten Eckdaten wieder.

Key Facts von PEP-logistik (mailworXs) Nürnberg

  • 588.000 Sendungen im Oktober 2017 (Start Q3 2016: 94.000 Briefe)
  • 100 neue Arbeitsplätze in Metropolregion Nürnberg
  • 600 Geschäftskunden
  • (Nur) 41 Briefkästen (2018 geplant: Erhöhung auf 100
  • 82 Zusteller
  • 28 Postleitzahlen aufgeschaltet in 18 Monaten

Potentiale durch abgestimmte Workflows

Gerade die bei der Zahl der Sendungen doch sehr kleine Anzahl von Zustellern scheint auf den ersten Blick etwas seltsam. Doch heruntergebrochen auf die einzelnen Zustellrouten erscheint die effiziente Vorsortierung der Schlüssel zu diesen rationellen Ergebnissen zu sein.

Hinzu kommt, dass PEP-logistik gleich von Anfang an auf Umweltfreundlichkeit setzt. In verschiedenen Studien kommt die Nachhaltigkeit und Emissionsfreiheit der Zustellung auf der letzten Meile bei Empfängern noch vor dem Bedürfnis nach sehr schneller Lieferung. Da dieses Argument auf die Versender zurückfällt, hat Dr. Börstler ein nicht unwesentliches Verkaufsargument geschaffen, Neben Fahrrädern und e-Bikes hat das Unternehmen auch zwei Paxxster im Einsatz.

Der Paxster from DDV Mediengruppe

(Quelle: http://www.oekoflitzer.de/der-paxster)

Paxxster – der heimliche e-Mobile-Star der privaten Post

Passenderweise hat Michael Ulbrich, Chef von PostModern und in der DNV Mediengruppe mitverantwortlich für die Vermarktung des Paxxsters in Deutschland, gleich auch noch ein paar passende Daten parat aus dem Zwei-Jahres-Test des Dresdner Postdienstleisters. Der elektrisch betriebene Zustellspezialist aus Skandinavien hat hervorragende Ergebnisse gezeitigt im Langzeittest. Verschiedene private Postdienste in Deutschland haben sich an der Feldstudie beteiligt – mit sehr positiven Ergebnissen. Mit rund 100 Kilometern Reichweite, auch in bergigem Gebiet, und einfacher Bedienung erlaubt der Paxxster es dem Zusteller sogar zwei oder drei Touren mit einem Ladezyklus durchzuführen. Die Aufladung erfolgt dann über Nacht. Dank der diversen, aktuell noch deutlich erhöhten, Förderungen für die Elektromobilität rechnet sich ein Paxxster – trotz des hohen Anschaffungswertes. Zudem bringt der große Aufbau die Möglichkeit, auch Pakete oder Warensendung in die Touren mit einzubeziehen. Infolge der entsprechenden Sortiermöglichkeiten kann also eine reine Brieftour oder eine gemischte Tour problemfrei durchgeführt werden.

Positive Einschätzungen der Zusteller

Die Zusteller empfanden insbesondere den Regenschutz und die Geländegängigkeit des Gefährtes sowie die Möglichkeit der Briefkastenbestückung vom Fahrzeug aus als herausragende Vorteile. Der Paxxster wurde schnell als gutes Transportmittel akzeptiert – etwaige Gewöhnungsprobleme, die vorher vermutet wurden, blieben fast überall aus. Dadurch wird das E-Mobile zu einer Alternative zum Scooter der Deutschen Post – eine wichtige und sehr ausgereifte Alternative!