Paketversand – Potentiale für Auslandssendungen

Die privaten Postdienstleister jenseits der großen BigPlayer Hermes, DPD oder GLS entwickeln derzeit vielfältige Möglichkeiten, um ihr Portfolio zu erweitern. Ein wichtiger Bestandteil ist die Annahme, Verarbeitung und Zustellung von Paketen. Dabei geht es insbesondere um erhöhte Kompetenz in den Bereichen Pünktlichkeit, Serviceorientierung und Sicherheit.

Vor allem die Geschäftskunden erwarten zusätzliche eine flexible Handhabe der Versendung über das Bundesgebiet hinaus. EU-weit oder gar weltweit soll der Versand möglich sein – erst dann können Unternehmen ihren gesamten Versand mit Anbietern wie LVZ Post oder CITIPOST abwickeln.

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Eckpunkte eines erfolgreichen Auslandsversandes

Da die Abwicklung von Sendungen ins Ausland verschiedene Hindernisse und Klippen umschiffen muss, ist der erste Weg für eine sinnvolle Integration dieser Versanddienstleistung in das Postportfolio die Schaffung von Standards. Hier ist der Platzhirsch DHL ein guter Vorreiter und kein schlechtes Beispiel:

  • Standardisierte Paketgrößen mit fixen Außenmaßen
  • Gewichtsstufen
  • Maximalgewicht von 31,5 kg
  • Eigenständige Paketlabel für den internationalen Versand
  • Vorausverfügung der Rücksendung bei Unzustellbarkeit
  • Zwangsversicherung
  • Inhaltsangabe bei zollpflichtiger Versendung inkl. notwendiger Zollerklärungen

Die Ausdehnung der Paketversendung im EU-Gebiet hat die erheblichen Vorteile, dass, abgesehen von wenigen Ausnahmen, kaum Einschränkungen zollrechtlicher Natur bestehen.

KEP Auslandspakete – in Netzwerken international denken

Doch was geschieht dann mit den Paketen im jeweiligen Land. Zum einen stehen für die Zustellung vor Ort die staatlichen oder ehemals staatlichen Postdienste zur Verfügung. Logischerweise stehen aber die eigentlichen Carrierpartner hier ganz oben auf der Liste. DPD, DHL und Hermes haben viel Know-How angesammelt – ebenso wie die Spezialisten für den internationalen Paketversand, etwa Spring Global Mail, The Courier oder One World Express.

Verbindung durch Spezialisten, wie Courier oder One World Express

Gerade die Spezialisten prüfen gerade, inwieweit sie die privaten Postdienstler in ihre Systeme einbinden können. Dabei werden insbesondere die möglichen Expresslieferungen auch weltweit durchdacht und auf das dezentrale Prinzip der regionalen Anbieter in Deutschland im Bereich der privaten Post angepasst. Eine Entwicklungsarbeit also, die sich in naher Zukunft als enormes Potential für die innovativen privaten Postunternehmen in Deutschland erweisen kann.

Vernetzung der KEP-Unternehmen in Europa

Andere interessante Bestrebungen sind derzeit ebenfalls überall in den EU-Ländern zu beobachten. Kleine und mittlere private Postunternehmen schließen sich zunehmend kooperativ zusammen, um eine flächendeckende Akzeptanz und Position zu erreichen und zu erhalten. Wie schon in Deutschland, wo P2 – die zweite Post und die mailalliance hervorragende Flächenabdeckungen bieten, könnte europaweit ein Netzwerk der KEP-Unternehmen entstehen, dass eine internationale Zustellung abseits der Big Player möglichen machen könnte. Aber das ist noch Zukunftsmusik!

Fest steht, dass der Versand von Päckchen und Paketen aus dem und in das Ausland in der Zukunft deutlich zunehmen wird. Die steigende Zahl der Ecommerce-Angebote und der deutlich verzweigteren Vernetzung hinter dem Onlinehandel sprechen von jährlichen Zuwachsraten von bis zu 50 Prozent.