Frag Alexa: Sendungsverfolgung über Amazon Echo

In Zeiten künstlicher Intelligenz kommt mit der Einführung von Amazon digitaler Assistentin Alexa in Deutschland ein sprachgesteuerter Alleskönner mit einem praktischen Mix an Skills auf dem Markt. Mit dem Begriff „Skills“ benennt Amazon die sprachgesteuerten Fähigkeiten, die in der Alexa-App aktiviert werden zur Erweiterung von Anwendungsmöglichkeiten der Alexa-Geräte wie Amazon Echo und Echo Dot.

Paketverfolgung per Alexa-Sprachsteuerung

Seit neulich heißt es zusätzlich: „Alexa, frag DHL, wo mein Paket ist“. Denn seit Anfang Mai sind neue Alexa Skills dazu gekommen, mit dessen Hilfe der Sendungsstatus der DHL- und DPD-Pakete erfragt werden kann. Der Sprachbefehl ist für den intelligenten Lautsprecher Amazon Echo und die kleinere Anlage ohne großen Lautsprecher Echo Dot bereitgestellt. Die Erweiterung kann über die Alexa-App oder die Weboberfläche für den intelligenten Lautsprecher heruntergeladen werden.

Amazon Echo

Amazon Echo in allem Munde

Die ersten Kundenrezensionen zur Sendungsverfolgung via Alexa sind schon da - aber vielleicht erst ein paar erklärende Worte zum Amazon Echo, Spitzname Alexa. Wie funktioniert der intelligente Lautsprecher vom Onlineriesen?

Meist genutzten Fähigkeiten on Alexa:

  • Abfallkalender
  • Radio Player
  • Wiki Deutschland
  • Fernsehprogramm
  • Gehirnjogging

Die primären Aufgaben des Amazon Echo sind Fragen des Anwenders zu beantworten und bei der Steuerung von Smart-Home-Geräten und Musikwiedergabe zu unterstützen – ausschließlich mithilfe der Sprache. Der sprachgesteuerte Lautsprecher kann nach der Verbindung mit dem Alexa Voice Service Musik abspielen, Infos wie Nachrichten, Sportergebnisse und Wettervorhersagen liefern sowie vieles mehr. Die Sprachassistenz-Software Alexa ist sozusagen das Gehirn hinter Amazon Echo. Amazon Prime Mitglieder können sie auffordern, vorher bestellte Produkte oder andere verfügbare Prime Artikel zu bestellen.

Alexa-Skill für DPD

Mit dem DPD-Skill zur Paketverfolgung können sich Kunden informieren, wann ein Paket ankommt oder wo sich der nächste Paketshop befindet. Lautet der Status des Paketes „in der Zustellung“, gibt Alexa eine auf die Stunde genaue Prognose über die Ankunft des Zustellers ab. Die Nutzung des neuen Skills setzt eine Verknüpfung mit einem facebook-Konto voraus, damit die Sendungen abgeglichen werden können. Anwender bewerten die Funktionalität des Skills des Paketdienstleisters DPD grundlegend als gut. Nur die Notwendigkeit eines facebook-Accounts, um Infos über das Paket zu erhalten, ist ein No-Go – datentechnisch und von dem Usability-Aspekt her.

Alexa-Skill von DHL

Bei dem ähnlichen Alexa Skill von DHL ist kein Login notwendig, dafür muss der Verbraucher die Sendungsnummer in Einzelschritten ansagen. Da Alexa in einem Durchgang maximal 8 Zeichen bzw. Ziffern entgegennehmen kann, ist der Empfänger gezwungen, die Paketnummer in mehreren Schritten zu diktieren. Besonders nachteilig dabei, die sprachliche Assistentin merkt sich die Eingaben nicht – der Endverbraucher muss die Nummer also bei jeder Abfrage neu ansagen. Abhilfe in dem Punkt könnte eine Verknüpfung mit dem Postkonto des Benutzers leisten.

Keine sinnvolle Ergänzung als smarter Assistent

Einfache Interaktion mit dem User in beiden Fällen eindeutige Fehlanzeige. Auch wenn die Ansätze der Paket-Abfrage per Sprache gut sind, bleibt die akute Frage nach der Benutzerfreundlichkeit und Effektivität der beiden Skills. Und diese lassen momentan viel zu wünschen übrig.

Es ist generell fraglich, ob für jeden Paketdienstleister ein separater Alexa Skill sein muss. Viel praktikabler aus der Kundensicht sind Apps für Smartphone oder Tablet wie die ParcelTrack-App für über 60 Paketdienste, darunter DHL, UPS, DPD und Hermes. Dadurch kann sich der Kunde aktiv über Sendungsstatus-Veränderungen informieren und hat alle Dienstleister auf einen Blick – in einer App vereint.

Kunden-Fazit: Zu früh gefreut

Da Alexa kein finales Produkt ist, sondern eins das sich vor allem bezüglich der deutschen Sprache noch in der Beta-Phase befindet, lernt es ständig dazu. Dies ist der große Vorteil einer cloud-basierten Sprachsteuerung. Auch der Paketriese DHL nimmt sich vor, basierend auf den Rückmeldungen der Kunden, den DHL Paket Skill neben der Sendungsverfolgung mit Angaben zu Filialstandorten, Öffnungszeiten, Produkten und Preisen zu erweitern. Bis es aber soweit ist, ist der Versandriese gut beraten darin, an der schlechten Bedienbarkeit des Paket-Skills zu arbeiten. Denn solange keine Verknüpfung zum Kundenkonto möglich ist und das Eintragen der Sendungsnummer per Sprache nicht am Stück funktioniert, bleibt der Alexa-Skill für DHL das, was die meisten Kunden in ihm sehen: Kein Erfolg sondern eine verbesserungsbedürftige, nicht zu Ende gedachte Technologie.